Silvesterangst:
Viele Hunde haben große Angst vor lauten Knallgeräuschen. Das sensible Gehör und der feine Sinn verstärken oft die Angstzustände. Was kannst du als Tierbesitzer tun, damit es deinem Hund an Silvester besser geht? In diesem Artikel findest du hilfreiche Tipps.
Vorbereitung auf Silvester:
Am besten fängst du einige Wochen oder Monate vor Silvester an dir einen Plan zu machen. Du könntest zum Beispiel mit deinem Vierbeiner einen Urlaub in ruhiger Umgebung buchen, solltest du direkt in der Stadt wohnen.
Auch ein paar Hilfsmittel zur Geräuscheindämmung findet man auf dem Markt, sinnvoll erscheinen Ohrenschützer. Diese gibt es in vielen verschiedenen Ausführungen und dämpfen Geräusche. Der Hund sollte sich vor ab an das Tragen gewöhnt haben. Musik oder Soundboxen, die nur für Hunde hörbare Frequenzen abspielen, können von Fremdgeräuschen ablenken und beruhigen.
Last but not Least: die Konditionierung:
Durch das Gewöhnen an Knallgeräusche kann viel Stress genommen werden, jedoch dauert es mehrere Wochen bis Monate und Bedarf einer langsamen Steigerung und Gewöhnung der Geräuschintensität. Hundetrainer können dabei helfen und Anleitung geben.
Die Silvesternacht:
Für deinen Hund bist du die Bezugsperson und Rudelführer. Daher bedeutet das für dich, besonders viel Ruhe auszustrahlen und deinen Hund nicht durch trösten in seiner Angst zu bestärken. Du musst dich möglichst normal verhalten. Auch solltest du deinen Vierbeiner ordentlich auspowern, damit dieser müde ist. Suche dir eine Zeit, in der noch nicht so viel geknallt wird und lasse deinen Hund unbedingt angeleint. Zu Hause sollten Fenster und Türen geschlossen – und Rollläden herunter gelassen werden. Ein Fernseher oder Radio kann zur Ablenkung eingeschaltet werden.
Beruhigungsmittel für den Hund:
Homöopathische Mittel können ausprobiert werden, wie zum Beispiel CBD-Öl. CBD-Öl sorgt für mehr Wohlbefinden und Ausgeglichenheit. Es findet Anwendung bei Angstzuständen, Stress und Veränderungen der Lebensumstände. Die Behandlung sollte 2-3 Wochen vor Silvester begonnen werden, mit einer Dosierung von 1-2 mg CBD/5 kg Körpergewicht. Beginne mit der niedrigen Dosierung und bei ausbleibender Wirkung kann die Dosis angepasst werden. Das CBD-Öl sollte frei von THC sein, um psychoaktive Wirkungen zu vermeiden. Nebenwirkungen die auftreten können wären eine leichte Sedation und Verdauungsstörungen.
Eine medikamentöse Behandlung sollte das letzte Mittel sein, dass zur Linderung von Angstzuständen, Anwendung findet. Ein Präparat welches wir im Handel haben, wäre das Sileo. Sileo enthält den Wirkstoff Dexmedetomidin. Dexmedetomidin wird aufgrund seiner anxiolytischen Wirkung zur Linderung von Geräuschangst beim Hund eingesetzt. Das Medikament führt zu einer schnellen Linderung der Geräuschangst bis hin zu einer leichten Sedation. Es wird oral in die Backentasche eingegeben und über die Maulschleimhaut resorbiert. Nebenwirkungen die auftreten können sind Blutdruckabfall, Müdigkeit, Erbrechen und Harninkontinenz. Bei anhaltenden Geräuschen kann Sileo nach 2 Stunden erneut und hintereinander bis zu 5 x angewendet werden.
Abzuraten ist von der oralen Gabe von Acepromacin als Wirkstoff. Bei dem Acepromacin, welches in den Präparaten Vetranquil und Sedalin enthalten ist, handelt es sich um einen Wirkstoff, der zu einer starken Sedation führt, jedoch nicht angstlösend wirkt. Die Tiere bekommen die Geräusche voll mit, können sich jedoch nicht groß bewegen.
Was ist mit Katzen an Silvester?
Katzen können besser mit lauten Knallgeräuschen umgehen als Hunde. Oft verstecken sie sich und warten ab, bis es wieder ruhiger ist. Trotzdem sollte auf Futter- und Wasseraufnahme geachtet werden, sowie Harn- und Kotabsatz.
Bei stressempfindlichen Tieren findet ebenfalls CBD-Öl Anwendung oder ein Pheromonstecker, diese Zerstäuber geben Pheromone an die Raumluft ab und sorgen für Wohlbefinden und Entspannung. Die Katze nimmt diese über die Nase auf und im Gehirn wird ein stresslinderndes Signal erzeugt.
Mit diesen Tipps hoffen wir einen kleinen Beitrag leisten zu können, um Silvester für dich und deinen Vierbeiner entspannter zu gestalten.